Ein Plädoyer für die Abschaffung des Literaturnobelpreises
Heute präsentiere ich euch den letzten Beitrag zur Thematik des Literaturnobelpreises. Halleluja, ein Ende ist in Sicht! Ich hoffe, ihr seid bereit für das große Finale, denn obwohl auch ich froh bin, wenn ich mich erneut dem normalen Blogalltag widmen und endlich wieder eine Rezension schreiben kann (Ich vermisse das wirklich!), ist dieser Post für mich ohne Zweifel der wichtigste der ganzen Serie. Heute resümiere ich all die Fakten, die wir in den letzten vier Tagen zusammengetragen haben und stelle euch anhand der Argumente, die sich aus den einzelnen Beiträgen für mich ergaben, mein Fazit vor. Ich werde euch erklären, warum ich glaube, dass der Literaturnobelpreis abgeschafft werden sollte. Schenkt mir ein letztes Mal eure Aufmerksamkeit, es wird Zeit für ein harsches Urteil.
Im ersten Kapitel «Erbschaft mit Folgen» haben wir uns mit dem Testament von Alfred Nobel beschäftigt, das der Auslöser für die Vergabe der Nobelpreise war. Wir haben die Struktur der von ihm verfügten und finanzierten Nobelstiftung aufgeschlüsselt, ihre Zusammenarbeit mit den einzelnen Einrichtungen, die die Preise verleihen, analysiert und die relevanten Statuten für den Vergabeprozess gesichtet. Kurz: Wir haben die rechtliche und organisatorische Basis für die Nobelpreisvergabe allgemein und für die Literaturnobelpreisverleihung im Speziellen identifiziert. Bereits diese nüchterne Faktensammlung offenbarte mir einige problematische Punkte, die das Prozedere meiner Ansicht nach ernsthaft belasten.
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Ein unpolitischer Preis für politische Menschen?
Heute beschäftigen wir uns mit den bisherigen Literaturnobelpreisträger_innen. Wir wollen untersuchen, welche Menschen in der Vergangenheit mit dieser prestigeträchtigen Auszeichnung geehrt wurden und welche Ideale sie verkörperten. Schauen wir doch mal, was die Schwedische Akademie in ihnen sah.
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Hallo ihr Lieben! 🙂
Wer hätte gedacht, dass sich anlässlich der Vergabe des Literaturnobelpreises so viel Drama entfalten kann? Erst wird die Verleihung des Preises 2018 ausgesetzt, weil sich das Gremium der Schwedischen Akademie in einen komplizierten und aufsehenerregenden Skandal verstrickte, in dem es um Verletzungen der Schweigepflicht, Betrug, Steuerhinterziehung, Sexualstrafdelikte, die im Rahmen der #metoo-Bewegung öffentlich wurden und zahllose weitere schwere Vorwürfe ging. Ich erinnere mich, dass ich damals überlegte, einen Beitrag zu diesem Thema zu verfassen, entschied jedoch, dass ich keine Lust hatte, so tief in die Materie einzutauchen, wie es nötig gewesen wäre, weil mich die Vergabe normalerweise ohnehin lediglich am Rande interessiert. Schaue ich mir die Liste der vergangenen Preisträger_innen an, kenne ich davon nur einen Bruchteil.
Während ich also beschloss, dass mich der Skandal nicht wirklich tangierte, organisierte sich das Gremium neu. Einige Mitglieder traten zurück, darunter auch die Ständige Sekretärin Sara Danius, die sich sehr darum bemüht hatte, den Eklat transparent zu behandeln. Dieses Jahr sollte dann alles wieder seinen gewohnten Gang gehen. Am Donnerstag wurde bekannt gegeben, dass die Polin Olga Tokarczuk den Literaturnobelpreis nachträglich für 2018 erhält. Diese Auszeichnung ist nicht unumstritten, denn es gibt Stimmen, die die Meinung vertreten, dass es ein Zeichen des Respekts für die von den Sexualstraftaten des Skandals betroffenen Frauen gewesen wäre, komplett auf die Verleihung zu verzichten. Der Preisträger von 2019 ist der Österreicher Peter Handke, dessen Name mir sogar geläufig ist. Ich gratuliere beiden von Herzen. Am Samstag wurde dann die Nachricht veröffentlicht, dass Sara Danius, die so sehr dafür gekämpft hatte, die Integrität des Gremiums wiederherzustellen und dennoch ihren Hut nehmen musste, verstorben ist. Sie erlag einer Krebserkrankung im Alter von 57 Jahren. Mein Beileid für ihre Freunde und Familie.
Drama, Drama, Drama. Ich hoffe, dass sich die Schwedische Akademie bald von diesen herben Rückschlägen erholen und wieder ganz auf die Literatur konzentrieren kann. Trotzdem frage ich mich, ob die Vergabe des Literaturnobelpreises überhaupt noch zeitgemäß ist. Vielleicht schreibe ich doch noch einen Beitrag darüber. Was haltet ihr denn von der diesjährigen Verleihung? Habt ihr bereits Bücher von Olga Tokarczuk und/oder Peter Handke gelesen?
Nun wird es aber Zeit, mich den wirklich wichtigen Fragen der Literatur zu widmen: im Rahmen der Montagsfrage von Antonia von Lauter&Leise!
Welches Buch, das man nach allgemeiner Meinung gelesen haben sollte, hast du noch nicht gelesen? Warum nicht?
Ich finde, diese Frage, die übrigens von Aequitas et Veritas stammt, passt hervorragend zum Thema Nobelpreisträger_innen. Seien wir ehrlich, wer hat schon in das Werk aller bisher Ausgezeichneten hineingeschnuppert? Außer dem Gremium vermutlich nur eine Handvoll Leser_innen weltweit. Wie ich bereits in der Einleitung erwähnte, kenne ich den Großteil nicht einmal und ich habe auch kein Interesse daran, sie alle kennenzulernen. Meiner Ansicht nach ist das nicht schlimm. Denn was ist das überhaupt, die „allgemeine Meinung“? 2014 habe ich mich mit 5 verschiedenen literarischen Bestenlisten auseinandergesetzt, die das Time Magazine, die ZEIT, das ZDF, die BBC und Le Monde zusammenstellten und die ihnen zufolge die Bücher enthalten, die man unbedingt gelesen haben sollte. Es gab Überschneidungen, es gab jedoch auch einige Unterschiede. Das heißt, nicht einmal die Komitees dieser journalistischen Instanzen waren sich einig. Laut Wikipedia bezeichnet der Begriff „Weltliteratur“ Werke, „die über nationale und regionale Grenzen hinweg große Verbreitung gefunden haben und die gleichzeitig als für die Weltbevölkerung bedeutsam erachtet werden“. Geht es vielleicht noch ein bisschen schwammiger? Richtet man sich nach dieser Definition, könnten darunter auch die „Hunger Games“ von Suzanne Collins zählen, aber diese moderne Young Adult – Trilogie würde wohl niemand ernsthaft als Weltliteratur bezeichnen. Deshalb halte ich die Kategorie Weltliteratur für unverbindlich. Es ist nur ein Wort, mit dem kein festes Konzept verbunden ist. Ich finde es sogar schwierig, für mich selbst eine Sammlung von Eigenschaften zu formulieren, die den Begriff beschreibt. Auf jeden Fall alt. Darüber hinaus wird es vertrackt, weil der literarische Wert eines Buches schwer in Adjektive zu fassen ist. Revolutionär? Mutig? Feinsinnig? Nein, das passt alles nicht so richtig.
Darum pfeife ich mittlerweile auf die sogenannte „allgemeine Meinung“ und lege selbst fest, welche Bücher auf meiner persönlichen Lebensleseliste stehen. Ich setze eigene Prioritäten, die meinem Geschmack entsprechen. Bei mir finden sich zum Beispiel viele Klassiker der Fantasy, denn es fasziniert mich, zu den Anfängen des Genres zurückzugehen und aus dieser Erfahrung Schlüsse zu ziehen, inwiefern es sich verändert hat. Natürlich gibt es trotzdem Überschneidungen mit der „allgemeinen Meinung“. „Moby-Dick“, das ich dieses Jahr endlich, endlich, endlich gelesen habe (Ja, ich bin immer noch stolz!) zählt wohl nach jeder Definition zur Weltliteratur.
Die heutige Frage könnte ich mit einer ellenlangen Liste beantworten. Es existieren viel mehr Bücher, die man „gelesen haben sollte“ und die ich noch nicht gelesen habe, als Bücher, hinter die ich bereits ein Häkchen setzen konnte. Meist handelt es sich ja um Klassiker und für Klassiker muss ich in der Stimmung sein, sonst hat die Lektüre keinen Sinn. Ich schaffe pro Jahr nur eine sehr begrenzte Anzahl. Demzufolge habe ich entschieden, euch heute die beiden Spitzenreiter meiner persönlichen Lebensleseliste zu nennen; die beiden Werke, die ich vor meinem Tod meiner Ansicht nach unbedingt gelesen haben muss, um beruhigt sterben zu können.
Ganz oben auf meiner Liste steht aktuell „Ulysses“ von James Joyce. Es ist nachgerückt, lange Zeit stand „Moby-Dick“ an erster Stelle. Meine ursprüngliche Entscheidung, dieses Schwergewicht lesen zu wollen, ist darauf zurückzuführen, dass das gesamte Buch an einem einzigen Tag spielt: dem 16. Juni 1904. Der 16. Juni ist mein Geburtstag, also erachte ich es als eine Frage der Ehre, selbst zu erleben, was dem Protagonisten Leopold Bloom an diesem widerfährt. Dummerweise ist das Buch allerdings auch eine monumentale Herausforderung. Ich habe schon mehrfach angefangen und musste einsehen, dass ich nicht bereit bin. Der Schreibstil ist alles andere als eingängig und da das Buch trotz des überschaubaren Zeitraums um die 1.000 Seiten umfasst, könnt ihr euch sicher denken, wie detailliert es ist. Im Moment schreckt mich das noch, aber irgendwann werde ich auch diesen Wälzer besiegen.
An Platz Nummer 2 steht ein Buch, das ich als Lokalpatriotin einfach nicht auslassen kann: „Berlin Alexanderplatz“ von Alfred Döblin. Berlin ist meine Heimat, hier schlägt mein Herz und hier möchte ich eines Tages sterben. Ich liebe meine Stadt und wenn ein Autor schon ein Werk geschrieben hat, das sie so prominent behandelt und das dann auch noch zur Weltliteratur erhoben wurde, muss ich es lesen, da führt kein Weg dran vorbei. Leider ist es ähnlich schwere Kost wie „Ulysses“. Ich habe auch hier bereits reingelesen und war schockiert. Erinnere ich mich richtig, enthält es sehr abrupte Szenensprünge, die es kompliziert gestalten, Döblin zu folgen. Mal schauen, wann ich mich traue, mich diesem Kampf zu stellen. Zumindest ist es nicht so dick wie „Ulysses“. Aber was heißt das schon bei einem Klassiker.
Hinter diesen beiden Büchern tummeln sich zahllose weitere, die ungeduldig mit den Hufen scharren und gelesen werden wollen. „Krieg und Frieden“, „Das Verlorene Paradies“, „Great Expectations“, „Dune“, „Buddenbrooks“ und und und. Doch das Schöne ist ja, ihre Ungeduld existiert nur in meinem Kopf. In Wahrheit kümmert es diese Werke nicht die Bohne, wie lange sie ungelesen bei mir herumstehen. Bücher haben kein Verfallsdatum. Ihre Zeit wird kommen. Ich fürchte allerdings, meine Lebensleseliste selbst wird niemals wirklich schrumpfen, denn es kommen ständig neue Werke dazu, die ich lesen möchte, bevor ich sterbe. Das Dilemma eines Bücherwurms: die Auswahl ist größer als die zur Verfügung stehende Lebenszeit.
Welche Bücher, die zur Weltliteratur zählen, schiebt ihr vor euch her?
Ich freue mich wie immer sehr auf eure Beiträge und Kommentare und wünsche euch allen einen motivierten Start in die neue Woche!
Alles Liebe,
Elli ❤️
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Hallo ihr Lieben! 🙂
Ich hoffe, ihr habt mich letzte Woche nicht vermisst, weil ich die Montagsfrage kommentarlos ausfallen ließ. Die Frage kam recht spät, es war ein Feiertag, meine Familie war zu Besuch, das Wetter war sensationell und irgendwie kam einfach alles zusammen, sodass ich keine Lust hatte, Zeit vor dem Rechner zu verbringen. Diese Woche bin natürlich wieder ganz regulär am Start und mache mich ohne weitere Umschweife an die Beantwortung der neuen Montagsfrage von Antonia von Lauter&Leise!
Prequel oder Sequel?
Antonia hat wirklich eine Schwäche für komplizierte Fragen. Meiner Meinung nach müssen wir uns als Voraussetzung für eine Antwort erst einmal darauf einigen, wie sich Prequel und Sequel im Buchuniversum überhaupt definieren. Beide Begriffe stammen aus dem Filmjargon. Laut Wikipedia handelt es sich bei einem Prequel um „eine Erzählung, die als Fortsetzung zu einem Werk erschien, deren Handlung aber in der internen Chronologie vor diesem angesiedelt ist“; bei einem Sequel hingegen um einen „Film, der die Handlung eines Vorgängerfilms fortführt“. Ich finde, diese Definitionen müssen im Kontext von Literatur ein wenig abgewandelt bzw. loser formuliert werden, denn in beiden Fällen fehlt mir die Option, eine weitere, eigenständige Geschichte im selben Universum anzusiedeln. Diese Variante zählt für mich ebenfalls dazu, selbst wenn andere Charaktere und eine komplett neue Handlung fokussiert werden. Der einzig entscheidende Faktor ist die Chronologie. Die daraus resultierende Bandbreite erschwert es mir, mich festzulegen, ob ich Prequels oder Sequels lieber mag. Es kommt darauf an.
Tendenziell bevorzuge ich wohl eher Sequels. Prequels können ihren Reiz haben, aber ich verzichte zum Beispiel häufig darauf, Kurzgeschichten zu lesen, die zeitlich VOR einer Buchreihe spielen. Das hängt sicher auch damit zusammen, dass ich generell kein großer Freund von Kurzgeschichten bin, doch in den meisten Fällen interessieren mich diese zusätzlichen Informationen zu bestimmten Figuren der Reihe einfach nicht. Ich schaue lieber in die Zukunft als in die Vergangenheit.
Manchmal sind diese Rückschauen allerdings auch sehr hilfreich, um die Motivationen eines Charakters besser zu verstehen. Ein passendes Beispiel ist „Fairest“ von Marissa Meyer. Die Novelle erschien als Zwischenband der „Lunar Chronicles“, beleuchtet jedoch die Vergangenheit der bösen Königin Levana. Diese Geschichte empfand ich als äußerst wertvoll, weil ich nach der Lektüre besser begreife, warum Levana bestimmte Entscheidungen innerhalb der Reihe trifft. Ich kann Prequels folglich durchaus schätzen, sie müssen mir allerdings wirklich einen Mehrwert bieten und nicht nur bestätigen, was ich bereits weiß.
Um zu erklären, wieso mir Sequels mehr zusagen, möchte ich Tad Williams heranziehen. Seine Trilogie (im Deutschen Tetralogie) „Das Geheimnis der Großen Schwerter“ ist ein Klassiker der High Fantasy. Der erste Band „Der Drachenbeinthron“ wurde 1988 erstveröffentlicht, das Finale „Der Engelsturm“ 1993. 2017, 29 Jahre nach „Der Drachenbeinthron“ , kehrte er wieder in das Universum Osten Ard zurück, erst mit dem Übergangsband „Das Herz der Verlorenen Dinge“, dann mit dem Auftakt „Die Hexenholzkrone“ seiner neuen Trilogie „Der Letzte König von Osten Ard“. Das Vorwort von „Das Herz der Verlorenen Dinge“ ist eine wundervolle, ergreifende Danksagung an seine Fans, ohne die er ihm zufolge niemals nach Osten Ard zurückgefunden hätte. Ich hätte schon da beinahe geheult. Als ich dann mit „Die Hexenholzkrone“ begann, hatte ich eine echte, sichtbare Gänsehaut, weil nicht nur in der Realität fast 30 Jahre vergangen sind, sondern auch in Osten Ard. Ich kann kaum ausdrücken, wie berührend es war, all die Charaktere, die ich aus „Das Geheimnis der Großen Schwerter“ kannte, um 30 Jahre gealtert wiederzutreffen. Das war ein sehr besonderer Moment meiner Lesekarriere, den meiner Ansicht nach kein Prequel jemals toppen kann. Ich sehe meine Figuren lieber gereift und erlebe, wie sie sich weiterentwickelt haben, statt ihrer Jugend einen Besuch abzustatten.
Handelt es sich hingegen um eine Geschichte, die lediglich dasselbe Universum als Setting nutzt, ist mir die Chronologie nicht wichtig. Mit neuen Figuren und einer neuen Handlung ist mir die Kategorisierung als Prequel oder Sequel egal, weil der Bezug zur ursprünglichen Geschichte ja nur auf geografischen und kulturellen Gegebenheiten basiert. Tauchen dann am Rande Charaktere auf, die ich schon kenne, freue ich mich einfach, unabhängig davon, ob sie jünger oder älter sind als bei meinem ersten Zusammentreffen mit ihnen. Diese Cameo-Auftritte zaubern mir immer ein Lächeln ins Gesicht.
Heute kann ich euch demzufolge keine simple Antwort bieten. Obwohl ich eher zu Sequels tendiere, können mir Prequels ebenfalls gefallen, wenn sie mir Informationen bieten, die mein Verständnis eines bestimmten Aspekts der Originalgeschichte erweitern. Es gibt überflüssige Fortsetzungen, genauso wie es überflüssige Vorgeschichten gibt. Ich möchte mich daher nicht festlegen und schließe mit einem entschiedenen Jein. 😉
Tummelt ihr euch lieber in der Zukunft oder der Vergangenheit?
Ich freue mich wie immer sehr auf eure Beiträge und Kommentare und wünsche euch allen einen großartigen Start in die neue Woche!
Alles Liebe,
Elli ❤️
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Schlagwörter: 30 Jahre, abstatten, abwandeln, ansiedeln, Antonia, Antwort, April 2019, Aspekt, Auftakt, auftauchen, ausdrücken, Übergangsband, älter, überflüssig, Bandbreite, basieren, Böse, beginnen, begreifen, Beispiel, beleuchten, berührend, besonders, bestätigen, Besuch, bevorzugen, Bezug, bieten, Buchreihe, Buchuniversum, Cameo-Auftritt, Charakter, Chronologie, Danksagung, Das Geheimnis der Großen Schwerter, Das Herz der Verlorenen Dinge, definieren, Definition, Der Drachenbeinthron, Der Engelsturm, Der Letzte König von Osten Ard, Die Hexenholzkrone, echt, egal, eigenständig, einigen, entscheidend, Entscheidung, ergreifend, erleben, erschweren, erstveröffentlichen, erweitern, Fairest, Faktor, Fan, fehlen, festlegen, Figur, Filmjargon, Finale, fokussieren, formulieren, Fortsetzung, Frage, freuen, Freund, Gänsehaut, gealtert, gefallen, Gegebenheit, geografisch, gereift, Geschichte, Handeln, Handlung, heranziehen, heulen, High Fantasy, hilfreich, Information, ins Gesicht zaubern, interessieren, Jünger, Jugend, Kategorisierung, Königin, kennen, Klassiker, kompliziert, Kontext, kulturell, Kurzgeschichte, Lauter&Leise, Lächeln, Lektüre, Lesekarriere, Lesen, Levana, lieber, Literatur, lose, Marissa Meyer, mögen, Mehrwert, Moment, Montagsfrage, Motivation, neu, nicht wichtig, Novelle, nutzen, Option, Originalgeschichte, Osten Ard, passend, Prequel, Rückschau, Realität, Reihe, Reiz, schätzen, Schwäche, Sequel, Setting, sichtbar, simpel, spielen, Tad Williams, tendenziell, tendieren, Tetralogie, The Lunar Chronicles, toppen, treffen, Trilogie, Universum, ursprünglich, Variante, Vergangenheit, vergehen, Verständnis, verstehen, verzichten, Voraussetzung, Vorgeschichte, Vorwort, weiterentwickeln, wertvoll, wiedertreffen, wundervoll, zählen, Zukunft, zurückfinden, zurückkehren, zusagen, zusammenhängen, Zusammentreffen, zusätzlich, Zwischenband

Jim Butcher schrieb den ersten Band der „Dresden Files“ für einen Schreibkurs. Seine Dozentin Debbie Chester beeinflusste seine Karriere daher maßgeblich. Soweit ich es verstanden habe, verdanken wir ihr sogar Bob, Harrys sprechenden Schädel. Als Butcher seine Lehrerin fragte, ob er Harry einen Assistenzcharakter schreiben könnte, ermahnte sie ihn, daraus keinen „Talking Head“ zu machen. In der englischen Fachsprache ist ein „Talking Head“ eine Figur, die ausschließlich für Informationen integriert wird, ohne eine echte Persönlichkeit zu besitzen. Tja. Butcher ist eine Nervensäge. Deshalb wurde Bob buchstäblich ein „Talking Head“. Als Geist in einem Schädel passt er gut zum Thema des dritten Bandes „Grave Peril“ – in diesem geht es nämlich um rachsüchtige Geister.
Die Geisterwelt ist verrückt geworden. Das Nevernever war zwar noch nie ein Ort, der die mentale Gesundheit fördert, aber was in letzter Zeit drüben los ist, setzt wirklich neue Maßstäbe. Die Barrieren zur Welt der Lebenden weichen auf. Zornige, blutrünstige Geister schießen wie Pilze aus dem Boden und terrorisieren die Bewohner_innen Chicagos. Harry Dresden – Berufszauberer und Privatdetektiv – hat alle Hände voll zu tun, sie zurück ins Jenseits zu schicken. Ohne Michael, ein Krieger Gottes, mit dem er im letzten Jahr einige übernatürliche Fälle löste, wäre er aufgeschmissen. Ihre wilde Geisterjagd quer durch die Stadt bekämpft allerdings nur das Symptom, nicht die Ursache. Irgendjemand muss für das Ungleichgewicht im Nevernever verantwortlich sein. Alle Hinweise deuten auf Bianca, die lokale Vampirkönigin. Harry würde ihr gern aus dem Weg gehen, denn sie hegt noch immer einen Groll auf ihn. Doch ihm bleibt keine andere Wahl und eines interessiert ihn sowieso brennend: was hat eine Untote mit den Toten am Hut?
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Schlagwörter: 3 Sterne, abfinden, Abfolge, actionüberladen, alle Hände voll zu tun, anfühlen, ansatzlos, Assiszenzcharakter, außer Puste, auf dem Schirm behalten, aufgeschmissen, aufmerksam, auftauchen, aufweichen, aus dem Weg gehen, auszahlen, Autor, Überraschung, übernatürlich, übersättigt, Baby, Band 3, Barriere, Bösewicht, bearbeiten, beeinflussen, beginnen, begleiten, bekämpfen, bemängeln, besitzen, besser, Bewohner, Bianca, blöd, blind, blutrünstig, Blutsauger, Bob, Brain Candy, brennend, Buch, buchstäblich, Chaos, Charakteristik, Chicago, dürfen, Debbie Chester, Definition, Detail, detailliert, deuten, Dozentin, dramatisch, Dresden Files, echt, eindeutig, einfallen, einführen, einigermaßen, Entwicklung, Ereignis, erinnern, Erinnerung, erklären, erläutern, ermahnen, erscheinen, erschwerend, Fachsprache, Fall, Falle, Fantasy, Fähigkeit, fördern, Fühlen, Fehlanzeige, feststellen, Figur, fix, Fool Moon, Fragen, Gedächtnis, Geduld, Gefühl, Geist, Geisterjagd, Geisterwelt, gelten, geraten, Geschehen, Gesundheit, Glauben, Gotteskrieger, graben, Grave Peril, grün, Grenze, Groll, Handlung, Handlungsabschnitt, Harry Dresden, hegen, herausstellen, herauswachsen, herrschen, hindern, hinter sich lassen, Hinweis, hinzukommen, Hof, hundertprozentig, ignorieren, im Nachhinein, Information, Inhaltsangabe, Input, integrieren, interessieren, irritierend, Jahr, Jenseits, Jim Butcher, Karriere, keine andere Wahl, kennen, kennenlernen, Kinderschuhe, komisch, kompliziert, kurz, Kurzgeschichte, lösen, Lebende, Lehrerin, Lektüre, Lesen, Leser, liegen, maßgeblich, mental, merken, Michael, mit der Kirche ums Dorf rennen, Mitglieder, Nachsicht, Nervensäge, neu, neue Maßstäbe setzen, Nevernever, offenbaren, Ort, passen, passieren, Persönlichkeit, Plan, plotten, Population, präsentieren, Privatdetektiv, Protagonist, Punkt, rachsüchtig, rasant, recherchieren, Reihe, Reise, Rezension, rot, Schädel, schicken, schlüssig, schnell, Schreiben, Schreibkurs, schwarz, Schwierigkeiten, Seele, Spezies, sprechen, Stadt, stoßen, Strategie, Symptom, Taktik, Talking Head, tappen, tapsig, Töten, terrorisieren, Thema, tief, tot, umsetzen, Umstände, unerfahren, ungünstig, ungelenk, unglaublich, Ungleichgewicht, unkommentiert, unnötig, unschuldig, unterhaltsam, unterschiedlich, Untote, Urban Fantasy, Ursache, Ursprung, Vampir, Vampirkönigin, verantwortlich, verarbeiten, verblassen, verdanken, verdattert, vergehen, verpassen, verrückt, verstehen, Versuch, Vertrautheit, verunsichernd, verzeihen, vor vollendete Tatsachen, vorstellen, wappnen, Warten, weiß, weitergehen, Welt, Werwolf, widmen, wie Pilze aus dem Boden schießen, wild, wirken, Wissen, zauberer, zügig, ZEIT, Zeitsprung, zornig, zufällig, zuverlässig, zweifeln, Zwischendurch

Joyce Carol Oates’ Karriere als Schriftstellerin verlief ungewöhnlich gradlinig. Sie wurde 1938 geboren, las bereits als Jugendliche große Literaten wie Dostojewski, Faulkner und Hemingway und begann im Alter von 14 Jahren selbst zu schreiben. Sie studierte Englisch und Philosophie und veröffentlichte 1963, zwei Jahre nach ihrem Abschluss, ihren ersten Kurzgeschichtenband „By the North Gate“. Seitdem folgten über 40 Romane, mehrere Theaterstücke, Kurzgeschichtensammlungen, Novellen, Lyrik, Essays und biografische Schriften. Sie gilt als eine der bedeutendsten Autor_innen der US-amerikanischen Gegenwartsliteratur, wurde mehrfach für den Pulitzer-Preis nominiert und wird immer wieder als Anwärterin auf den Literatur-Nobelpreis gehandelt. Ich drücke ihr jedes Jahr die Daumen und lese mich frei nach Laune durch ihr umfangreiches Werk. „Black Girl / White Girl“ stand auf meiner Oates-Leseliste ganz oben.
Am 11. April 1975, am Abend ihres 19. Geburtstags, starb Minette Swift bei einem schrecklichen Unglück auf dem Campusgelände des Schuyler College. Sie war eine der wenigen afroamerikanischen Studentinnen, die angenommen wurden. Die Umstände ihres Todes blieben rätselhaft. 15 Jahre später versucht Minettes ehemalige Mitbewohnerin Genna Hewitt-Meade die Ereignisse vor dem Tod der jungen Frau zu rekonstruieren. Schon bald verstrickt sie sich in den schmerzhaften Erinnerungen an ihre eigene verwirrende Jugend, die vom komplizierten Verhältnis zu ihren Eltern geprägt war. Als Tochter eines Bürgerrechtsanwalts verstand sie es als ihre Pflicht, Freundschaft mit Minette zu schließen und sie notfalls vor negativen Einflüssen zu beschützen. Doch Minette stieß sie von sich. Erst als Erwachsene begreift Genna, dass Minettes Weigerung, sich auf sie einzulassen, möglicherweise ihr Leben rettete – während es Minette das Leben kostete.
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Schlagwörter: 15 Jahre, 1975, 3 Sterne, Ablehnung, afroamerikanisch, allein, anfreunden, Annahme, annehmen, anpassen, anspruchsvoll, Anwärterin, arbeiten, Außenseiterin, auf die Zunge stehlen, aufgeben, aufstellen, ausgerechnet, aussetzen, AutorIn, ändern, übellaunig, überzeugend, Bürgerrechtsanwalt, bedauern, bedeuten, bedeutend, beeinflussen, befassen, befreundet, begeistern, begreifen, behaupten, Beigeschmack, benötigen, Benehmen, bereit, bereiten, beschützen, bestehen, bewerten, Bewertung, bewusst, Beziehung, biografisch, Black Girl White Girl, Botschaft, brauchen, Buch, By the North Gate, Campusgelände, College, danken, das Leben kosten, das Leben retten, dazugehören, Definition, Depression, dick, die Daumen drücken, dominant, dringend, durchbrechen, Ebene, ehemalig, einfließen, Einfluss, eingehen, einlassen, einsam, einschüchternd, Eltern, Englisch, entscheiden, entschlossen, entwickeln, Ereignis, erhalten, Erinnerung, erkennen, erleben, erscheinen, erstmals, erwachsen, Erwartung, erziehen, Essay, falsch, Familie, faszinieren, fesseln, Fragen, fragwürdig, Frau, Freude, Freundin, Freundschaft, furchtbar, Garant, Geburtstag, Gefahr laufen, gefallen, Gegenwartsliteratur, gelingen, gelten, Gemeinsamkeit, Genna, Genna Hewitt-Meade, gerecht werden, Geschichte, gewaltig, Glaube, gradlinig, Grenze, Gut, Handeln, Harmonie, hinauswollen, Ich-Perspektive, Identität, in der Tiefe, Individualität, intim, irritierend, Joyce Carol Oates, Jugend, Jugendliche, jung, Karriere, kämpfen, Kind, komplex, kompliziert, Kompromiss, konfrontieren, konkret, konservativ, krampfhaft, Kurzgeschichtenband, Kurzgeschichtensammlung, lang, Laune, Leben, lehren, Lektüre, Lektion, Lernen, Leseliste, Lesen, Lesevergnügen, Literat, Literatur, Lyrik, Mauer, Minette, Minette Swift, Mitbewohnerin, Monate, monatelang, Nachdenken, nachdrücklich, nachvollziehbar, nachvollziehen, nachwirken, negativ, Nobelpreis, Nominieren, notfalls, Novelle, passen, Pfarrer, Pflicht, Philosophie, politisch, positiv, primär, ProtagonistIn, psychologisch, psychologischer Realismus, Pulitzer-Preis, radikal, Rassismus, rätselhaft, Rüstung, reagieren, Realistische Fiktion, rekonstruieren, religiös, respektieren, Rezension, Roman, schmerzhaft, schrecklich, Schreiben, Schriftstellerin, Schuyler College, schwierig, sehnen, sekundär, Selbstläufer, sozial, später, Spitzenbewertung, stammen, Status, sterben, Stil, stochern, streng, strikt, Studentin, studieren, stur, Theaterstück, Thema, Theorie, tief, Tochter, Tod, Tragik, typisch, umfangreich, Umfeld, Umstände, unerwidert, ungewöhnlich, Unglück, unmöglich, unsicher, Unterbewusstsein, US-amerikanisch, Vater, veröffentlichen, verbergen, vereinsamen, vergehen, Verhalten, Verhaltensweise, Verhältnis, verlaufen, vermitteln, Verpflichtung, verschanzen, versinken, verstehen, verstricken, versuchen, verwirrend, verwirrt, von sich stoßen, vorbehaltlos, Vorbild, würdelos, wegstoßen, Weigerung, Welt, Werk, wichtig, Wunsch, zählen, ZEIT, Zeit nehmen, Zeitraum, zueinander finden, zurückziehen

Für das Fantasy-Subgenre Grimdark gibt es keine einheitliche Definition. Durch das Fehlen fester Richtlinien können Leser_innen und Autor_innen frei entscheiden, wie sie Grimdark auslegen. Anna Stephens betrachtet Grimdark als Möglichkeit, zu untersuchen, wie sich Menschen verhalten, wenn sie alle Hoffnung verloren glauben. Es freut mich sehr, dass der öffentliche Fokus mit dem Erscheinen von Stephens‘ Debüt „Godblind“ auf weibliche Grimdark-Autoren gerückt wurde. Selbstverständlich wollte ich den Trilogieauftakt deshalb auch unbedingt lesen. Ich wollte wissen, wie eine Frau das harsche Subgenre umsetzen würde.
Als Seher ist Dom Templeson daran gewöhnt, schmerzhafte, verwirrende Botschaften der Lichten Götter zu empfangen. Doch nie zuvor sandten sie ihm eine Vision wie diese. Verstörende Bilder von Feuer, Blut und Tod fluten seinen Geist. Ein Herold wird kommen und einen Sturm ankündigen, der sich in den Gilgoras Bergen zusammenbraut. Seit beinahe tausend Jahren ist das karge Gebirge das Exil der Mireces, die einst aus Rilpor für ihren Glauben verbannt wurden. Mit abscheulichen, blutigen Ritualen huldigen sie den Roten Göttern, der Dunklen Lady und Gosfath, dem Gott der Blutes. Nun erstarken die Roten Götter erneut und der Schleier, der sie von der Welt abschirmt, schwindet. Dom muss den Herold finden. Tief im Feindgebiet macht er sich auf die Suche und stolpert mitten in einen Jagdtrupp der Mireces hinein. Ihre Beute ist eine junge Frau. Gewissheit erfasst Dom: sie ist der Herold. Ohne zu zögern rettet er sie. Die junge Frau heißt Rillirin und ist eine entflohene Sklavin. Ihr beunruhigender Bericht bestätigt Doms Vision. Die Mireces planen, Rilpor für die Roten Götter einzunehmen. Kurz darauf treffen erste Meldungen von Angriffen der Mireces ein. Können Dom und Rillirin das Reich verteidigen oder haben die Roten Götter ihre Klauen längst zu tief in Rilpors Herz geschlagen?
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Schlagwörter: 2 Sterne, abholen, abscheulich, abschirmen, Abwärtsspirale, Action, ambivalent, anbeten, anbieten, Angriff, Anhänger, ankündigen, Anna Stephens, Antagonist, auf ein Minimum, Aufbau, aufbauen, auffallen, Auftakt, ausarbeiten, auslegen, ausloten, Ausstrahlung, ausweglos, Autor, öffentlich, übertreiben, überwältigend, überzeugend, Band 1, Bösartigkeit, Böse, Bösewicht, Bedingung, benötigen, Berge, Bericht, berichten, beschränken, bestätigen, betrachten, beunruhigend, Beute, bewegen, bewusst, Bindung, Blickwinkel, Blut, blutig, Botschaft, Buch, chaotisch, Charakter, dagegensprechen, Düsternis, Debüt, Definition, demotivierend, den Tag retten, deprimierend, Dom Templeson, drauf haben, dringend, Dunkle Lady, ehrlich, eignen, einheitlich, einnehmen, eintreffen, empfangen, empfinden, entfalten, entflohen, entmutigend, entscheidend, enttäuscht, entwickeln, Entwurf, entzünden, Erfolgsgarant, Erlösung, erscheinen, erschreckend, erstarken, Exil, explizit, explodieren, Fantasy, fähig, führen, Feder, Fehler, Feindgebiet, Feuer, Figur, fluten, Fokus, folgen, Folterszene, fraglich, Frau, Funke, geballt, Gebirge, Gefühl, Gegenpol, Geist, Geschichte, gestalten, gewähren, gewöhnt, gewissenhaft, Gewissheit, Gilgoras, Glaube, Godblind, Gosfath, Gott des Blutes, Gottheit, grausam, Grenze, Grimdark, grundsätzlich, Gut, Handlung, harsch, hektisch, Held, Herold, Herz, High Fantasy, Hoffnung, hoffnungslos, Hoffnungslosigkeit, Horrorliteratur, huldigen, Integrität, Interaktion, irritieren, Jagdtrupp, jung, Kampf, karg, Leiden, Lektüre, Lesen, Leser, Lichte Götter, liefern, Macht, machtlos, Mangel, mögen, Möglichkeit, Mühe, Meldung, Mensch, Mireces, Motto, nachvollziehen, nehmen, nichts anfangen, nominell, nutzen, ohne jeden Zweifel, ohne zu zögern, Optimismus, Perspektivwechsel, pessimistisch, Plt, Rahmen, Rücken, reagieren, rechtfertigen, Reich, retten, Rezension, Rhythmus, Rillirin, Rilpor, Ritual, Roman, Rote Götter, schätzen, schieflaufen, schlagen, Schleier, schlimmer, schmerzhaft, schocken, schwer, Schwierigkeit, schwinden, Seher, seltsam, senden, Sinn, Situation, Sklavin, stolpern, Struktur, Sturm, Subgenre, Suche, systematisch, Szene, Szenenaufbau, The Godblind Trilogy, Tod, Trilogie, Trilogieauftakt, umfassend, Umgebung, umsetzen, unnatürlich, unnötig, untergraben, unterlaufen, unterschätzen, untersuchen, Vakuum, verbannen, Verehrung, Verhalten, verlassen, verlässlich, verlieren, vermitteln, Verständnisproblem, verstörend, verteidigen, verwehren, verwirrend, Vision, voranschreiten, Vorteil, Vorwarnung, Waffe, wahrnehmen, weiblich, weiterverfolgen, Welt, Worldbuilding, zerstören, zucken, zusammenbrauen, zustimmen, zutrauen

Obwohl „City of Stairs“, der Auftakt der Trilogie „The Divine Cities“, ein bemerkenswerter Erfolg für den Autor Robert Jackson Bennett war, hatte er ursprünglich nicht vor, diese grandiose Geschichte fortzuführen. Er scheute sich davor, herauszufinden, was in seinem hochkomplexen Universum als nächstes geschehen könnte. Erst die Überredungskünste seines Agenten und seines Lektors überzeugten ihn davon, sein Potential zu erforschen. Das Ergebnis ist „City of Blades“, das ich gern viel eher gelesen hätte. Leider hatte ich beschlossen, auf die Veröffentlichung des Finales „City of Miracles“ zu warten. So vergingen beinahe 2 Jahre, bis ich nach Saypur und auf den Kontinent zurückkehrte.
Generalin Turyin Mulaghesh will nur eines: sie will all das Blut, das an ihren Händen klebt, hinter sich lassen. Sie quittierte den Dienst beim saypurischen Militär, bereit, vergessen zu werden. Der Ruhestand ist ihr allerdings nicht vergönnt. Eines Tages klopft ein Bote der Premierministerin Shara Komayd an ihre Tür, um die Generalin zurückzuholen. Shara benötigt ihre Hilfe. Inoffiziell. Mulaghesh soll in den entlegenen, ungastlichen Norden des Kontinents reisen, nach Voortyashtan, um dort verdeckt im Fall einer vermissten Geheimdienstagentin zu ermitteln, die verschwand, während sie eine mysteriöse Substanz nach Spuren des Göttlichen untersuchte. Angeblich wurde sie verrückt. Aber ist das die ganze Wahrheit? Einst huldigte Voortyashtan der Kriegsgöttin Voortya. Ihre Krieger waren grausame, unmenschliche Bestien. Mit Voortyas Tod sollten alle Relikte ihrer Macht verschwunden sein. Doch in Voortyashtan angekommen entdeckt Mulaghesh Hinweise auf eine entsetzliche Verschwörung, die plant, ihren kriegerischen Todeskult wiederzubeleben…
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Schlagwörter: 5 Sterne, abstrakt, Agent, Agentenroman, Agententhriller, Agentin, anspruchsvoll, antik, antreiben, außergewöhnlich, ausbügeln, Auseinandersetzung, Ausgangssituation, ausgeliefert, Ausnahmecharakter, Überlegung, Überraschung, Überredungskunst, ökonomisch, überzeugen, Band 2, Bau, bedingungslos, bedrohen, beeindruckend, Begeisterung, beispielhaft, bemühen, bemerkenswert, Bestie, Bewusstsein, Beziehung, bindend, Blut, bodenständig, Bote, brillant, Buch, Bulikov, City of Blades, City of Stairs, Dämon, Definition, Detailschärfe, Dienerschaft, Dienst, Dreyling, einarmig, eindrucksvoll, einfordern, einnehmend, einsetzen, emotional, entdecken, Entdeckung, entlegen, entscheidend, Entscheidung, entsetzlich, Ereignis, Erfolg, erforschen, Ergebnis, erinnern, erklären, erleben, ermitteln, erreichen, Erschaffung, erwachsen, erweisen, fabelhaft, Faktor, Fantasy, faszinierend, Feuerwerk, Figur, Fiktionalität, Folge, fortführen, Frau, Göttin, göttlich, Gedankengang, gefangen nehmen, Geheimdienst, Generalin, Geschichte, gestanden, gigantisch, gläubig, Gott, grandios, grausam, greifbar, Hafen, Heldin, hervorragend, High Fantasy, Hilfe, hinter sich lassen, Hinweis, hochkomplex, huldigen, in neue Fahrwasser steuern, in Trümmern, inoffiziell, inspirierend, intellektuell, intelligent, intensiv, intger, Jenseits, köstlich, keine Grenzen, keine Wünsche offen lassen, kennenlernen, konsistent, Kontinent, Konzept, Krieg, Krieger, kriegerisch, Kriegsgöttin, Kriegskult, kulturell, Leben und Tod, lebendig, Lektüre, Lektor, lieben, liebevoll, logisch, Macht, Mensch, Militär, Mine, Mischung, mitreißend, mutig, mysteriös, nachvollziehbar, nahbar, Neubeginn, Niveau, Norden, packend, par excellence, Persönlichkeit, philosophisch, planen, politisch, positiv, Potential, Premierministerin, Projekt, ProtagonistIn, Pulver, quälen, quittieren, rätselhaft, realistisch, reisen, Religion, Relikt, Resonanz, Rezension, Robert Jackson Bennett, rocken, Roman, Ruhestand, Saypur, saypurisch, Schandmaul, schockierend, Selbstständigkeit, Shara, Shara Komayd, Soldatentum, Soldatin, spannend, spielen, Spur, Struktur, Substanz, The Divine Cities, tief verankert, Tiefe, Tod, Todeskult, Trilogie, Turyin Mulaghesh, Unabhängigkeit, ungastlich, unheimlich, Universum, unmenschlich, untersuchen, vehement, verantwortungsbewusst, verdeckt, Verehrung, Vereinigte Dreyling Staaten, Vergangenheit, vergönnt, vergessen, vergleichbar, verhelfen, verleihen, vermisst, verrückt, Verschwörung, Verschwinden, Versprechen, Vertrag, Voortya, Voortyashtan, Voortyashtani, vorantreiben, Wahrheit, Wechselwirkung, Wiederaufbau, wiederbeleben, wirken, wirtschaftlich, Worldbuilding, zugänglich, zum Stillstand kommen, zurückholen, zurückkehren, zweifelsfrei

Habt ihr schon mal den Begriff Grimdark gehört und euch gefragt, was das nun wieder ist? Grimdark ist ein Subgenre der Fantasy: die Charaktere sind zwielichtiger, ihre Entscheidungen fragwürdiger, ihre Handlungen gewalttätiger. Alles ist etwas extremer, härter, blutiger, kompromissloser. So würde ich Grimdark erklären, denn bisher scheint es keine einheitliche Definition zu geben. Mein persönlicher Favorit ist die Beschreibung des Autors Adam Roberts, der Grimdark ganz simpel als „Anti-Tolkien“ bezeichnet – obwohl ich nicht glaube, dass dieses Subgenre zwangläufig eine Definition braucht. Ich halte es für eine intuitive Kategorie, die lediglich eine bestimmte Atmosphäre vermitteln und eine gewisse emotionale Resonanz erzeugen sollte.
„King of Thorns“, der zweite Band der Trilogie „The Broken Empire“ von Mark Lawrence, qualifiziert sich nach meinen Maßstäben spielend als Grimdark.
Als Jorg Ancrath schwor, er würde im Alter von 14 Jahren König sein, wurde er verspottet und belächelt. Er bewies, dass er niemals leere Reden schwingt, strafte seinen Onkel für den Verrat an seiner Mutter und seinem Bruder und entriss ihm sein Königreich. Heute ist Jorg 18 Jahre alt, herrscht seit vier Jahren über das Gebirgsland Renar und befindet sich in einer deprimierend aussichtslosen Lage. Vor den Toren seiner Burg versammelt sich eine gewaltige Streitmacht, die Jorgs Truppen zahlenmäßig weit überlegen ist. Der Prinz der Pfeile ist entschlossen, Renar zu erobern, denn er will zum Imperator ernannt werden, um den Krieg der Hundert ein für alle Mal zu beenden. Jorgs Chancen, ihm zu trotzen, sind gering. Jedenfalls in einem fairen Kampf. Vor vier Jahren entdeckte der junge König während einer Reise Artefakte der Erbauer von unsäglicher Macht. Niemand hat behauptet, Jorg würde fair kämpfen, richtig?
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Schlagwörter: 4 Sterne, abzeichnen, Ahnungslosigkeit, Akteur, Ancrath, andeuten, Angriff, Anrecht, anstrengend, Artefakt, Ass im Ärmel, Atmosphäre, Aufmerksamkeit, aufpassen, aufrechterhalten, ausgeklügelt, aussichtslos, Ausweglosigkeit, Autor, Autorität, überlegen, überraschend, überzeugend, Band 2, beängstigend, bedeutsam, beeindruckend, beenden, begegnen, Begegnung, begehren, belächeln, Beschreibung, beweisen, blutig, brennen, Bruder, brutal, Buch, Burg, Charakter, düster, Definition, deprimierend, desillusionieren, Detail, dominant, Ehrgeiz, Einstellung, emotional, entdecken, entreißen, Erbauer, erfordern, erobern, erzeugen, eskalieren, extrem, fair, Fantasy, fasziniert, feinsinnig, Fortsetzung, fragwürdig, frech, Gebirgsland, Gegenmaßnahme, Gegenwart, Geheimniskrämerei, geschickt, gewaltgeschwängert, gewaltig, gewalttätig, Gewandtheit, gewissenhaft, giftig, Grimdark, haargenau, Handeln, Handlung, hart, Hass, hegen, heiraten, herrschen, Hitze, Hochzeitstag, Hoffnung, Ich-Perspektive, identifizieren, illustrieren, Imperator, in sich selbst ruhen, Information, ins Gesicht spucken, intelligent, intuitv, Jorg, Kampf, Kategorie, König, Königreich, kühl, King of Thorns, kompromisslos, Konflikt, konfrontieren, konstruieren, kontrollieren, konzentrieren, Krieg der Hundert, langsam, lächerlich, leere Reden schwingen, Lektüre, Low Fantasy, Macht, Mark Lawrence, Material, militärisch, mitreißend, Mutter, Neugier, Onkel, Persönlichkeit, Prince of Thorns, Prinz der Pfeile, Protagonist, Puppenspieler, qualifizieren, Rache, rechtmäßig, reifen, Reise, Renar, Resonanz, Rezension, Rivale, Sünde, schicksalshaft, Schlacht, schonungslos, schwarz, schwerfallen, schwierig, Situation, Spannung, spielend, strategisch, streitmacht, Subgenre, The Broken Empire, Thron, Titel, Trilogie, trotzen, Truppen, unausweichlich, unbequem, Unberechenbarkeit, Universum, unmissverständlich, unterschwellig, unterteilen, unterwerfen, unvermeidlich, veranschaulichen, verborgen, verdorben, Vergangenheit, verknüpfen, verloren, vermischen, vermitteln, Verrat, verrotten, versammeln, verspotten, voraussagen, vorbereiten, würdig, weiterentwickeln, Wendung, widerwillig, wunderbar, zäh, zustehen, zwielichtig

„The Crane Wife“ von Patrick Ness basiert auf einem japanischen Volksmärchen. Im Nachwort schreibt Ness, dass er die Erzählung bereits seit dem Kindergarten kennt. Ich hingegen musste sie nachschlagen. Die Geschichte existiert in verschiedenen, alternativen Versionen, die grundlegenden Elemente gleichen sich jedoch sehr. Stets geht es um einen verletzten Kranich, der von Menschen gesundgepflegt wird und sich für ihre Hilfsbereitschaft großzügig revanchiert. Ich bin froh, dass mir das Märchen völlig unbekannt war, da ich aufgrund meiner Unwissenheit gänzlich unbelastet an „The Crane Wife“ herangehen konnte.
George Duncans Leben lässt sich mit einem Wort zusammenfassen: unspektakulär. Er ist Inhaber eines kleinen Copyshops, der mäßigen Gewinn abwirft, Vater einer erwachsenen Tochter, die ihn nicht ernstnimmt und geschieden, weil seine Ex-Frau ihn für „nicht Manns genug“ hielt. George ist sich seiner sanftmütigen Durchschnittlichkeit bewusst und hätte niemals erwartet, dass sich daran etwas ändert, doch das Schicksal hat andere Pläne. Eines nachts weckt ihn ein unmenschlicher, herzzerreißender Schrei. Verschlafen taumelt George aus dem Bett und staunt nicht schlecht: in seinem Garten hockt ein großer weißer Kranich. Ein echter Kranich! Ist das ein Traum? Nein, das kann nicht sein, der Kranich wurde angeschossen. Ein Pfeil steckt in seinem Flügel. Kurzentschlossen hilft er dem Vogel. Als das majestätische Tier davonsegelt, ahnt George nicht, dass er soeben den Verlauf seiner Zukunft fundamental veränderte. Am nächsten Tag betritt eine Frau seinen Laden. Sie heißt Kumiko, ist wunderschön und wird all das in Georges Leben bringen, das er bisher vermisste: Liebe, Wunder und Magie.
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Schlagwörter: 4 Sterne, ahnen, allgemein, alternativ, angemessen, angeschossen, annehmen, ansprechen, außergewöhnlich, aufladen, ändern, überlegen, überraschend, basieren, Bücherregal, bedeutsam, Bedeutung, Begegnung, berühren, beschreiben, besitzen, betrachten, bezeichnen, Beziehung, Buch, Copyshop, Definition, deutlich, dicht, Die Nacht des Kranichs, durchschnittlich, Durchschnittlichkeit, eindeutig, eindringlich, Eindruck, Einschlag, Element, elementar, empfinden, entfalten, entziehen, ernstnehmen, erwachsen, Ex-Frau, Facette, Fakt, Fühlen, Führung, Flügel, fliegen, fokussieren, Frau, Freiraum, fundamental, Garten, Geben und Nehmen, Gedanke, Gedankenflut, Gefühl, Gegenwart, Genre, George Duncan, Geschehen, Geschichte, geschieden, gesundpflegen, gleichen, Gleichnis, Grenzgänger, grundlegend, Handeln, Hauptdarsteller, Held, helfen, herauslesen, Herzzerreißend, Hilfsbereitschaft, immens, ineinandergreifen, Inhaber, intensiv, Interpretationsspielraum, intim, involvieren, japanisch, kennen, Knotenpunkt, Konstruktion, Kranich, Kumiko, Lächeln, Leben, Legion, Leidenschaft, leise, Lektüre, Lernen, Lesen, Liebe, lieben, Macht, Magie, majestätisch, Mann, Märchen, Mensch, Menschenleben, menschlich, messen, miteinander, Mystery, Nachdenken, nachts, netz, nicht Manns genug, Not, oberflächlich, objektiv, Patrick Ness, Perle, persönlich, Person, Perspektive, Pfeil, philosophisch, Protagonist, revanchieren, Rezension, Richtungsangabe, Roman, ruhig, sanft, sanftmütig, schön, Schicksal, Schmelztiegel, Schrei, schwierig, Seele, Sorge, sortieren, Spannung, stilistisch, The Crane Wife, Thema, tief, Tier, Tochter, Traum, unbekannt, unbelastet, unmöglich, unmenschlich, unspektakulär, verändern, verbinden, verfolgen, Vergebung, vergessen, verknüpft, Verlauf, verletzt, verlieben, vermissen, vermitteln, verschieden, verschlungen, Version, Vertrauen, verzehrend, verzweigen, Vogel, Volksmärchen, Wahrnehmung, wünschen, wecken, weit, weiterempfehlen, Welt, widerfahren, Wunder, wunderschön, wundervoll, zauberhaft, zärtlich, zivilisiert, Zukunft, zuordnen, Zustandsbeschreibung