montagsfrage neu

Hallo ihr Lieben! :)

Ich bin stolz auf mich. Wirklich. Ich finde nämlich, ich arbeite sehr fleißig daran, endlich die ausstehenden Rezensionen von meiner Liste zu streichen. Nicht zu fassen, wie faul ich dieses Jahr bisher war. Ich hatte einen richtigen Durchhänger, aber jetzt sehe ich so langsam wieder Land. Offenbar war es die richtige Entscheidung, mich erst einmal von Gemeinsam Lesen zurückzuziehen. Der Montagsfrage bleibe ich allerdings weiterhin treu. Heute möchte das Buchfresserchen Svenja wissen, wie pingelig wir mit unseren Büchern sind:

Machen Lesespuren im Buch (Annotationen, Unterstreichungen, Besitzvermerke) ein Buch für dich wertvoller oder mindern sie den Wert?

Weder noch. Rational betrachtet stellt jede Gebrauchsspur eines Buches eine Wertminderung dar. Darum sind gebrauchte Bücher ja auch viel günstiger als druckfrische Exemplare, die keine_n Vorbesitzer_in hatten. Im Großen und Ganzen interessieren mich die Hinterlassenschaften der ehemaligen Leser_innen nicht. Ich weiß, worauf ich mich einlasse, wenn ich ein gebrauchtes Buch kaufe und am Inhalt ändern diese Spuren nichts. Tatsächlich finde ich Unterstreichungen oder kleine Anmerkungen sogar ziemlich spannend, weil sie Aufschluss darüber geben, was meinen Vorgängern beim Lesen durch den Kopf ging. Besitzvermerke sind mir völlig egal, denn die stehen meist vorn und beeinträchtigen mich bei der Lektüre nicht. Es gibt selbstverständlich Bücher, die ich gern neu besitzen möchte, dann kaufe ich sie aber einfach neu.

Trotzdem muss ich zugeben, dass auch ich da eine gewisse Toleranzgrenze habe. Ich finde, man darf in einem Buch ausschließlich mit Uncle Toms Cabin 1Bleistift markieren und Notizen schreiben. Die Ausnahme sind Sachbücher, da sind Markierungen mit Textmarker meiner Meinung nach okay, damit man bestimmte Stellen leichter und schneller wiederfindet, wenn man sie nachschlagen möchte. Doch bei Romanen jeder Art empfinde ich bunte Markierungen oder Kugelschreiber-Notizen als inakzeptabel. Ich besitze so ein Buch: „Uncle Tom’s Cabin“ von Harriet Beecher Stowe.  Vermutlich war das gute Stück in einem früheren Leben Schulliteratur und wurde deshalb so lieblos verschandelt. Ich habe es gekauft, weil ich es unbedingt haben wollte und mir eingeredet habe, dass mich die Kuli-Notizen und grellorangen Markierungen nicht stören würden, aber da habe ich mir erfolgreich selbst in die Tasche gelogen. Es stört mich. Sehr sogar. Es erscheint mir einfach so respektlos, ein Buch so zu behandeln. Kugelschreiber und Textmarker bekommt man nie wieder weg, das heißt, die Geschichte wird für immer die Spuren des ehemaligen Besitzers bzw. der ehemaligen Besitzerin tragen. Das ist nicht richtig und ich finde es frech, so ein Buch dann auch noch zu wegzugeben. Wenn ich schon der Meinung wäre, ich müsste einem Buch meinen persönlichen Stempel aufdrücken, würde ich es Uncle Toms Cabin 4zumindest behalten. Dem Händler mache ich keinen Vorwurf, denn ich weiß, dass der kleine Gebrauchtbuchladen, in dem ich es gekauft habe, seinen Bestand fast ausschließlich über Spenden bezieht. Bei Medimops wäre das Buch jedenfalls nicht angenommen worden.
Zusammengefasst kann ich sagen, dass Lesespuren den Wert eines Buches für mich weder steigern noch mindern, weil diese mit der Geschichte nicht das Geringste zu tun haben. Sie beeinträchtigen mich nicht. Ich finde allerdings, dass Markierungen, Unterstreichungen und/oder Notizen respektvoll verwendet werden müssen, sonst stören sie mich, weil ich dann das Gefühl habe, das Buch wurde entweiht.

Wirken sich Lesespuren eurer Meinung nach auf den Wert eines Buches aus?

Ich freue mich wie immer sehr auf eure Meinungen und Kommentare und wünsche euch allen einen fabelhaften Montag! :)
Alles Liebe,
Elli

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