Hallo ihr Lieben! :)
Jeden Dienstag lesen wir gemeinsam! Diese tolle Aktion wird wöchentlich von den Schlunzen-Büchern veranstaltet; die Fragen dieser Woche findet ihr durch einen Klick aufs Logo!
1. Welches Buch liest du gerade und auf welcher Seite bist du?
Ich lese gerade „Extinction“ von Kazuaki Takano und befinde mich auf Seite 183 von 560.
Ist die nächste Stufe der Evolution das Ende von uns allen?
Jonathan Yeager wird im Auftrag der amerikanischen Regierung in den Kongo geschickt. Bei einem Pygmäenstamm sei ein tödliches Virus ausgebrochen. Die Verbreitung muss mit allen Mitteln verhindert werden. Doch im Dschungel erkennt Yeager, dass es um etwas ganz anderes geht: Ein kleiner Junge, der über unglaubliche Fähigkeiten und übermenschliche Intelligenz verfügt, ist das eigentliche Ziel der Operation. Kann es sein, dass dieses Geschöpf die Zukunft der Menschheit bedroht? Yeager weigert sich, das Kind zu töten. Er setzt alles daran, den Jungen in Sicherheit zu bringen. Eine gnadenlose Jagd auf die beiden beginnt.
2. Wie lautet der erste Satz auf deiner aktuellen Seite?
„Der heftige Regen hörte nicht auf.“
3. Was willst du unbedingt zu deinem aktuellen Buch loswerden? (Gedanken dazu, Gefühle, ein Zitat, was immer du willst!)
„Extinction“ ist ein Rezensionsexemplar, das ich als Altlast aus dem letzten Jahr mitgeschleppt habe. Ich habe deswegen ein etwas schlechtes Gewissen, aber der richtige Zeitpunkt für diesen Thriller war eben noch nicht gekommen
Richtig warm geworden bin ich mit dem Buch noch nicht. Ich finde, Takano erklärt recht langatmig und traut seinen Leser_innen wenig zu. Es gibt eine Szene, in der er erklärt, was ein Algorithmus ist. Ich habe das Gefühl, dass er die wissenschaftlichen Grundlagen sehr gewissenhaft recherchiert hat, was ich ihm nicht vorwerfen möchte, aber das Bestreben, wirklich all diese Informationen in seinem Roman unterzubringen… empfinde ich als eher ungünstig. Ein Handlungsstrang beschäftigt sich mit Biochemie auf Molekularebene (glaube ich), genauer gesagt geht es um die Entwicklung eines Medikaments gegen Lungensklerose. Ich bin und war schon immer eine Niete in Chemie und habe mich für Bio nie sonderlich interessiert (sorry Marina). Takano hat überhaupt kein Talent dafür, mein Interesse zu wecken und schafft es auch nicht, mir die Biochemie begreifllich darzulegen. Er schlägt mir Fachbegriffe um die Ohren. Rezeptor, Ligand, Agonist, Proteine… Davon verstehe ich nichts, auch nicht, wenn man es 100 Mal wiederholt. Ich bin ein absoluter Laie, ich hätte die nötigen Informationen gern hübsch aufgearbeitet und schön bildlich beschrieben.
Nein, da ist mir der politische Handlungsstrang, der wohl auch die Hauptlinie der Geschichte darstellt, wesentlich lieber. Politik verstehe ich, selbst wenn sie grausam und skrupellos ist. Takano führt seine Leser_innen in den Kongo, eine Region, deren politische Situation er sehr treffend zusammen gefasst hat: dort wird in diesem Augenblick ein Weltkrieg geführt, von dem niemand etwas weiß. Die Lage ist kompliziert, doch im Wesentlichen geht es um die Triebfeder der modernen Welt. Gier. Die Demokratische Republik Kongo ist was Rohstoffe betrifft eines der reichsten Länder der Erde. Im Namen der Gier schlachten sich dort seit etwa 20 Jahren alle gegenseitig ab; Industriestaaten unterstützen mal diese und mal jene Rebellengruppe, mal die Regierung, je nach dem, wie es hinsichtlich der wirtschaftlichen Interessen gerade am besten passt. UN Truppen sollen Frieden stiften, werden aber ebenso angegriffen und brutal ermordet. Es gibt Berichte über Kannibalismus. Nein, das ist keine Fiktion, das ist die Realität. Das passiert wirklich. Genau jetzt. Es läuft mir eiskalt den Rücken hinunter, wenn ich versuche, mir vorzustellen, was das für die Lebensrealität der Menschen dort bedeutet. Ich finde es sehr mutig, dass Takano diese Region schlimmster Gräueltaten der Menschheit als Setting wählte. Das ist wichtig, denn nur so begreifen wir verwöhnten Wohlstandgesellschafter_innen, wie schrecklich die Lage der Welt tatsächlich ist. Ich hoffe, dass der Autor sein globales Bewusstsein durch eine spannende Geschichte transportieren kann.
4. In seiner Schulzeit begegnen einem im Unterricht diverse Bücher. Kannst du dich noch an einige davon erinnern? Sind sie in guter oder schlechter Erinnerung geblieben?
Puh, teils teils würde ich sagen. Es waren furchtbare Werke dabei, deren Wert mir bis heute schleierhaft geblieben ist, aber auch andere, die ich sehr beeindruckend fand. Das schlimmste Buch aller Zeiten ist und bleibt meines Erachtens nach „Die Gewehre der Frau Carrar“ von Berthold Brecht. Ich kann Brecht sowieso nicht sonderlich viel abgewinnen, aber dieses Stück fand ich wirklich grauenhaft. Ich hätte es vermutlich nie gelesen, hätte ich nicht in einer Nacht an Schlaflosigkeit gelitten. Es geht um den Spanischen Bürgerkrieg, eine Thematik, die in der (falls mich meine Erinnerung nicht trügt) 9. Klasse viel zu früh für mich kam und die ich überhaupt nicht begriffen habe, weil mir der geschichtliche Kontext fehlte. Ich habe das Stück nicht verstanden, würde es aber auch nicht noch einmal lesen.
Fast ebenso schlimm fand ich „Die Verwandlung“ von Franz Kafka. Einige von euch wissen ja sicher noch, dass Kafka mein Lieblingsfeindbild unter den klassischen Autor_innen ist, weil ich ihn für völlig überschätzt halte. Der Mann hatte eine weiche Birne und einen Vaterkomplex, statt zu schreiben, hätte er Anti-Depressiva einwerfen sollen (ja ja, gab es damals noch nicht, weiß ich). Ein Besuch auf der Psychologencouch hätte vielleicht auch Wunder gewirkt. Diesen ganzen Quatsch vom Durchschnittsmann, der sich in einen widerwärtigen Käfer verwandelt, fand ich hauptsächlich abstoßend und nicht lehrreich. Ich begreife nicht, was alle Welt daran so toll findet.
Mir haben aber auch erstaunlich viele Bücher der Schullektüre gefallen: „Romeo und Julia“ von Shakespeare, „Woyzeck“ von Georg Büchner, „Faust“ von Goethe, „Das Parfum“ von Patrick Süskind, „Der Besuch der Alten Dame“ von Friedrich Dürenmatt, „Antigone“ von Sophokles und „Mephisto“ von Klaus Mann. Ich denke, insgesamt durfte ich mehr positive als negative Erfahrungen machen. Keine so schlechte Bilanz meiner Schulzeit, oder? ;)
Was lest ihr gerade? Welche Schullektüren sind euch in Erinnerung geblieben?
Ich freue mich wie immer sehr auf eure Meinungen und Kommentare und wünsche euch allen einen wundervollen Dienstag!
Alles Liebe,
Elli
Ich kann mich noch an genau 3 Bücher erinnern, die ich in der Schule lesen musste.
Das positive Exemplar war „Die Wolke“, das mir damals ziemlich gut gefallen hat und das ich dummerweise direkt an einem Tag durchgelesen habe, wodurch der Unterricht mal wieder zur puren Langeweile verkam.
VIel schlimmer waren allerdings „Goethes Faust“ und damit verbunden „Silversterfeier mit Teufel“. Während ich Faust schon dermaßen unerträglich zu lesen fand, setzte zweites noch einen drauf, denn es war mehr oder weniger der gleiche Quark, geschrieben von einem Syrer, meine ich, und übersetzt von unserer Deutschlehrerin. Wenn man mich fragt, hatte die einfach nur kistenweise unverkaufte Exemplare in ihrem Keller stehen und nutzte dann in jeder Klasse, die sie unterrichtete, die Gelegenheit, um diese den Schülern für den Unterricht anzudrehen. Natürlich für nen Batzen Geld. War wohl das grausamste Schuljahr, das ich hatte. Und das will was heißen, denn ich fand sie alle fürchterlich.
Hey Marcel,
echt? Ich fand „Faust“ immer fantastisch. Von „Silvesterfeier mit Teufel“ habe ich allerdings noch nie gehört. Scheint sich nach dem, was du sagst, aber auch nicht zu lohnen. ;)
Viele liebe Grüße,
Elli
Faust ist ja an sich auch gut, aber ich kann mit diesem alten Scheibstil einfach nichts anfangen.
Falls ich meiner alten Deutschlehrerin noch mal über den Weg laufen sollte, frage ich sie, ob sie noch ein Exemplar von „Silvesterfeier mit Teufel“ im Keller hat. Dann schicke ich es dir zu.
Hallo, Elli!
Ach ja, deine Beziehung zu Kafka… :D Es soll ja Menschen geben, die ihn mögen, aber ich gehöre da jetzt auch nicht dazu.
Wir haben erstaunlich viele Bücher gelesen, aber ich konnte den meisten Büchern, die unser Professor uns vorgesetzt hat nichts abgewinnen. Brecht war nicht meins und Hesse mochte ich auch nicht. Unser Professor hat Hesse allerdings geliebt. -.-
LG, m
Huhu,
wir haben auch viel gelesen; beim Stöbern habe ich auf einigen Blogs jetzt noch Werke gesehen, die mir auch unterkamen. Hesse war allerdings nicht dabei. Ich weiß daher nicht, ob ich ihn mag oder nicht.Er steht in meinem Regal, eines Tages werde ich es also vermutlich herausfinden. ;)
Viele liebe Grüße,
Elli
Huhu liebe Elli,
„Faust“ habe ich auch in der Schule gelesen, „Der Besuch der alten Dame“ möchte ich unbedingt noch lesen :)
Liebe Grüße,
Tanja ♥
Hey Tanja,
das kann ich dir nur empfehlen, ich fand das Buch wirklich gut. Eine typische Tragikomödie. :)
LG
Elli
Hallo Elli :)
Ich wünsche dir viel Spaß mit deiner aktuellen Lektüre und hoffe, dass es noch besser wird.
Was die Schullektüre angeht, so haben wir Romeo und Julia sogar gemein, nur dass ich es in der 7. Klasse nicht mochte und mittlerweile in 3 Sprachen besitze…
Liebe Grüße
Anni-chan
Mein Beitrag
Guten Morgen =)
Ui, jetzt bin ich aber überrascht! Das ist ja echt ein spannender Titel, den du da gerade liest! Und so ganz ohne Fantasy =).
Ich durchstöbere gerade deine Schullektüre. Wahnsinn! Keine einzige Übereinstimmung. Deine aufgelisteten Werke kommen mir allesamt sehr anspruchsvoll vor, im Gegensatz zu dem, was wir so gelesen haben.
LG
Anja
Hey Anja,
also im Nachhinein betrachtet würde ich das auch sagen. Wir haben viele Klassiker gelesen, wofür ich heute ziemlich dankbar bin. Einige kamen bestimmt viel zu früh, einige werde ich wohl auch noch mal lesen irgendwann, aber im Großen und Ganzen kann ich über meine Schullektüre nicht meckern. :)
LG
Elli
Hallöchen Elli!
Dein heutiges Buch liegt auch noch auf meinem SuB :D Ich hoffe also, dass es noch besser wird :)
Deine Schulbücher habe ich alle leider (oder vielleicht auch zum Glück) nicht gelesen :D
Liebe Grüße
Charleen
Oh man, ich wünschte, wir hätten damals in der Schule solche Bücher gelesen. Statt dessen musste ich mich mit „Wie der Stahl gehärtet wurde“ von Nikolai Ostrowski herumplagen. Dagegen waren Anna Segher’s „Das siebte Kreuz“ und Lessings „Nathan der Weise“ richtig spannend.
Davon mal abgesehen hat es auch nicht zum Lesen angeregt, dass alle Bücher, die ich als Schullektüre lesen musste, aus dem Reclam-Verlag waren.
Ganz entscheidend zur Abneigung gegenüber der Schul-Literatur trug bei, dass jedes Buch ausschließlich hinsichtlich der sozialistischen Ideologie der DDR ausgeschlachtet wurde. Das hat der Lehrplan sogar bei Gedichten geschafft, die die Schönheiten der Natur beschreiben…
Hey Elli,
ich hab ne Zeit lang mal überlegt, das Design, das du hast, auf meinem Blog zu benutzen ^-^
Dein Buch kenn ich leider nicht, aber es hört sich richtig gut an :D
Ganz liebe Grüße ♥
Elisa von Versgeflüster
Hi.
Deinem Buch bin ich schon einige Male begegnet und war immer irgendwie neugierig, aber dann doch nicht genug angesprochen … nach deiner Meinung nun bin ich mir dann doch sicher, dass es eher nichts für mich ist. Was (Bio)Chemie angeht, kann ich deine Aussagen nämlich 100%ig unterschreiben^^
Von deinen Schullektüren kenne ich nur Romeo & Julia und das habe ich tatsächlich freiwillig gelesen ^^
Lieben Gruß,
Steffi
Hi Elli,
mir Becht kann ich auch gar nichts anfangen. Die Verwandlung habe ich privat gelesen und fand sie durchaus interessant.
LG,
André
„Die Verwandlung“ habe ich erst kürzlich gelesen, bzw. gehört, weil so viele von Kafka schwärmen und ich noch nichts von ihm gelesen hatte. Meins war das auch nicht, fand die Geschcihte nicht sonderlich toll. Aber dafür hast du ja auch viel tolles gelesen – „!Das Parfum“ zum Beispiel finde ich grandios – da habe ich erst kürzlich das Hörbuch zu gehört, einfach nur super!
LG Sabine
Hallo liebe Elli :)
Wenn man so stöbert, fallen mir immer mehr Bücher ein, die wir gelesen haben. Unter anderem auch dein verhasstes „Die Gewehre…“ von Brecht :D Nur, dass wir es schon zu Abi-Zeiten gelesen haben, da war der Kontext schon ein anderer. In der 9. Klasse halte ich es auch zu früh, zumal mir da auch der thematische Schwung schleierhaft ist!
Aber eigentlich war es eine coole Geschichte, irgendwie auch ein bisschen tiefenpsychologisch. Vielleicht liest du es ja noch einmal irgendwann :)
Da fällt mir noch ein, dass wir auch „Homo faber“ gelesen haben. Das fand ich okay, aber strange.
Es komen doch noch ein paar Bücher zusammen :D
Viele liebe Grüße an dich und schade, dass dich Extinction nicht packt. Ich werde es von meiner WuLi verbannen, denn eine ähnliche Kritik habe ich schonmal gelesen :)
Patrizia :)
Hi Elli,
Franz Kafka ist mir während der Schulzeit zum Glück verschon geblieben. Dafür durfte ich mich durch mehrere Gothe-Werke quälen. Ich bin nie mit ihm warm geworden und habe auch heute noch eine Abneigung gegen ihn. OK, das liegt vielleicht auch daran, dass mein Deutschlehrer damals ein absoluter Goethe-Fanatiker war. ;-)
LG
Natalie
http://bookish-heart-dreams.blogspot.de/2016/01/gemeinsam-lesen-147.html