Pittacus Lore – I am Number Four
„I am Number Four“ hat es dank des Films in mein Regal geschafft. Die Umsetzung mit Alex Pettyfer in der Hauptrolle fand ich von Anfang an großartig; ich musste den Streifen allerdings mehrmals sehen, bevor mir der kleine Hinweis auffiel, dass er auf dem gleichnamigen Buch von Pittacus Lore beruht. Ich fand heraus, dass das Buch der erste Band der Reihe Lorien Legacies ist. Als deutlich wurde, dass eine Verfilmung der weiteren Bände unwahrscheinlich ist, entschied ich, mir die Reihe zuzulegen, weil ich unbedingt wissen wollte, wie die Geschichte weiter geht.
Vor 10 Jahren wurde jegliches Leben auf dem Planeten Lorien ausgelöscht. Die Mogadorians verschonten niemanden. Lediglich neun Kinder konnten entkommen. Neun Kinder, begleitet von ihren Cêpans, ihren Beschützern, flohen zum nächst gelegenen Planeten: die Erde. Hier verstecken sie sich vor den Mogs. Mitten unter uns. Sie sehen aus wie wir. Sie sprechen wie wir. Doch sie sind nicht wie wir. In all ihnen schlummern fantastische Fähigkeiten, die ihnen eines Tages den Sieg über die Mogs ermöglichen sollen. Die Mogadorians sind den neun Kindern gefolgt, um zu Ende zu bringen, was auf Lorien begann. Solange die Neun über den ganzen Erdball verstreut sind, zwingt ein Zauber die Mogs dazu, sie der Reihenfolge nach zu töten. Nummer Eins, Zwei und Drei fielen ihnen bereits zum Opfer. Nummer Vier ist der nächste: John Smith. Nach 10 Jahren auf der Flucht mit seinem Cêpan Henri ist John die Umzüge leid und sehnt sich nach einem Zuhause. In Paradise, Ohio scheint das Glück für ihn zum Greifen nah. Doch die Mogs sind ihm dicht auf den Fersen – wird er ein weiteres Mal fliehen oder entscheidet er sich für sein Glück zu kämpfen?
Wer die Handlung von „I am Number Four“ wirklich verstehen möchte, sollte definitiv zum Buch greifen. Obwohl mir der Film immer gut gefiel, lässt er doch sehr viele Fragen offen, die im Buch teilweise schon auf den ersten Seiten beantwortet werden. Dadurch hat mir das Lesen von Anfang Spaß gemacht, weil ich endlich die Dinge erfahren durfte, die mich schon lange beschäftigten. Zusätzlich erhielt ich einen viel tieferen, genaueren Einblick in Johns Entwicklung und das Erwachen seiner Kräfte. John fungiert als sympathischer Ich-Erzähler und lässt die Leser_innen hautnah an seinen Gefühlen und Gedanken teilhaben. Ich konnte so viel besser verstehen, wie stark sein Bedürfnis nach einem festen Zuhause tatsächlich ist und wie sehr er sich nach Normalität sehnt. 10 Jahre sind er und Henri auf der Erde und nie hatte er Freunde. Niemals. Er war immer allein mit seinem Cêpan und muss schrecklich einsam gewesen sein, besonders als Kind. Ich begreife jetzt, warum ihm Paradise, Ohio wahrhaftig wie ein Paradies erscheinen musste. Dort findet er zum ersten Mal Freunde und entdeckt die Liebe in Form von Sarah Hart. Sarah ist ein absolutes All-American-Girl, das freundliche Mädchen von nebenan, die Blume der Kleinstadt. Hübsch, nett, beliebt – und langweilig. Ich kann mit Sarah überhaupt nichts anfangen, weil sie keine nennenswerten Eigenschaften besitzt. Ich weiß nicht, was John an ihr findet, denn mir ist sie reichlich egal. Sie hat keine Persönlichkeit und spielt für die Geschichte eigentlich keine Rolle. Ich finde, Pittacus Lore hat in diesem Punkt geschlampt. Da sich Lorianer angeblich nur ein einziges Mal in ihrem Leben verlieben, hätte ich gern besser verstanden, was John an Sarah so sehr fasziniert. Vielleicht findet er gerade ihre Durchschnittlichkeit attraktiv, weil sein Leben alles andere als durchschnittlich ist. Eher anstrengend. Die Flucht vor den Mogs bestimmt seit Jahren jeden seiner Schritte. Leider wurde bisher nicht erklärt, wieso die Mogs die neun Kids aus Lorien überhaupt verfolgen und umbringen wollen. Meiner Ansicht nach besteht dazu kein Anlass, denn welche Bedrohung geht von neun Lorianern schon für ein gesamtes Volk aus? Selbst mit ihren coolen Kräften sind (oder waren) sie eben nur neun. Ich hoffe inbrünstig, dass Pittacus Lore dieses Rätsel in den Folgebänden aufklärt, denn andernfalls wäre das ein ziemlich großes Logikloch. Auch wünsche ich mir, dass er zukünftig genauer auf den Zauber eingeht, der die Neun verbindet. Dieser wurde so gut wie gar nicht in die Geschichte integriert; er hängt lose in der Luft und ist bisher eine recht lieblose Erklärung dafür, dass die Neun über die ganze Welt verstreut sind und die Mogs immer nur eine_n auf einmal töten können. Ihr seht, es besteht noch sehr viel Klärungsbedarf, was mich deutlich spüren ließ, dass „I am Number Four“ lediglich der Auftakt einer längeren Reihe ist. John wird haargenau etabliert und die Handlung entwickelt sich teilweise recht zäh, weil Pittacus Lore mit Hintergrundwissen und actionreichen Szenen geizt. Obwohl es mir gefällt, dass ich auf diese Weise viel Zeit bekam, mich im Leben eines Überlebenden Loriens zurecht zu finden, denke ich, dass Lore definitiv den Spannungsbogen im Auge behalten sollte, damit die Geschichte nicht zu fad wird.
Ich hatte Spaß mit „I am Number Four“, kann allerdings verstehen, dass einige Leser_innen von der Buchvorlage des Films enttäuscht waren. Das Buch pflegt ein langsameres Tempo und ist insgesamt wesentlich weniger aufregend. Hollywood hat beim Film ganze Arbeit mit Spezialeffekten geleistet. Ich freue mich trotzdem darauf, den zweiten Band „The Power of Six“ zu lesen, weil ich mit diesem endlich erfahren werde, wie die Geschichte weitergeht, was ja mein ursprüngliches Anliegen ist.
Ich denke, ihr solltet „I am Number Four“ wirklich nur dann lesen, wenn ihr vorhabt, die Folgebände ebenfalls zu lesen. Versucht ihr, diesen Reihenauftakt losgelöst zu genießen, um vielleicht einfach mal zu schauen, wie gut die filmische Umsetzung gelungen ist, könntet ihr enttäuscht werden. Ihr solltet Geduld haben und diesen Roman als genau das betrachten, was er ist: der Auftakt einer (voraussichtlich) 7-teiligen Reihe.
Hallo, Elli!
Ah, da ist ja die „I am number four“-Rezension, auf die ich so sehnsüchtig gewartet habe. :)
Danke für deine Ausführungen. Das Buch ist bereits auf der Wunschliste seit du begonnen hast, davon zu erzählen, auch wenn du die Reihe in der Zwischenzeit auf Eis gelegt hast. Wer weiß, vielleicht hast du ja irgendwann wieder Lust weiter zu machen.
Sarah klingt in der Tat ziemlich nervig. Ich hoffe, sie kommt nicht weiter vor. Kommt sie später noch weiter vor? Okay, ich bin schon irgendwie neugierig auf die Reihe. Vielleicht schaue ich mir heute den Film dazu an. Einfach zum Einstimmen.
LG, m
Hey,
doch, Sarah kommt weiterhin vor. Aber mehr will ich noch nicht verraten, denn ich habe in der nächsten Rezension über sie geschrieben. ;)
Mach das, mich persönlich hat der Film beim Lesen auch nicht beeinflusst. :)
Viele liebe Grüße,
Elli
Okay, hab mir den Film angeschaut. Sarah hätt’s definitiv nicht gebraucht. Naja, vielleicht für die Story, aber irgendwie…hat sie irgendwas zu der ganzen Sache beigetragen? Irgendwas? Sogar Mark war letzten Endes irgendwie hilfreich. Und Sam kam mir eher wie ein dem älteren nacheifernder kleiner Bruder vor, den keiner wirklich dabei haben will.
Six war toll. Ehrlich. Großartiger Charakter. Aber das wusste ich im Trailer schon. Ganz ehrlich, ich weiß nicht, ob ich das Buch wirklich lesen will, wenn mich die Charaktere so ärgern. Andererseits war das eben nur ein Film. Das kann man wahrscheinlich nicht vergleichen. Obwohl – wenn du sagst, dass man das Buch nur lesen sollte, wenn man vorhat die anderen Bände auch noch zu lesen und ich die Charaktere nicht mögen könnte…das wär‘ doch wirklich ärgerlich…
Gute Nacht, Elli! m
Guten Morgen! :)
Die Charaktere sind im Film anders als im Buch. Sam ist da das beste Beispiel: im Buch ist er super sympathisch und gar nicht so ein riesiges Weichei wie im Film. Meiner Meinung nach jedenfalls nicht. ;)
Six ist auch anders. Taff, ja, aber nicht so… bitchy. :D
Wissen musst du es am Ende selbst. Die Reihe ist alles andere als perfekt, aber unterhaltsam fand ich sie bisher durchaus.
Viele liebe Grüße,
Elli
Huhu (:
Eine sehr schöne Rezension! Den ersten Band habe ich auch zu hause und werde ihn dank dir vielleicht dieses Jahr noch lesen. Ich mochte den Film auch sehr und bin gespannt was das Buch hergibt (:
Liebe Grüße!
Hey Anna,
ich wünsche dir viel Spaß dabei und bin dann auf deine Rezension gespannt! :)
Viele liebe Grüße,
Elli
Hallihallo,
bei mir war es genau umgekehrt. Ich habe erst das Buch gelesen und als ich viel später den Film schaute, habe ich erst auf halber Strecke gemerkt, dass ich die Story schon kannte. :-) Was wohl mein Glück war, denn die beiden sind sich wirklich kaum ähnlich. Ich hatte mich allerdings dazu entschlossen, die Reihe nicht weiter zu lesen, weil ich den ersten Band nicht so toll fand. Aber ich werfe mal einen Blick auf deine Rezi. Vielleicht ändere ich doch noch meine Meinung.
LG
loralee
Hey Loralee,
ich denke, es kommt stark darauf an, warum du den ersten Band nicht so berauschend fandest. Wenn es z.B. am Schreibstil lag, solltest du vielleicht die Finger von der Fortsetzung lassen, denn der ändert sich nicht. Lag es an der Grundidee, lohnt sich das Weiterlesen natürlich auch nicht. Mehr kann ich leider an dieser Stelle noch nicht verraten, sonst spoilere ich ja für meine eigene Rezension. ;) Die ist für nächsten Mittwoch geplant – so kannst du pünktlich vorbei schauen. :D
Viele liebe Grüße,
Elli
Es war eher der langatmige Stil, als die Story. Aber du hast mich jetzt super neugierig gemacht. Mittwoch schaue ich auf jeden Fall in deine Rezi! :-)
LG, loraleei
[…] es nicht nachvollziehbar, warum die Reihe Lorien Legacies von Pittacus Lore nach dem ersten Band „I am Number Four“ bisher nicht weiter verfilmt wurde. Der Film kam 2011 in die Kinos; noch im gleichen Jahr wurde […]
[…] Das war ein wenig begriffsstutzig, ich weiß. Als ich für die Rezension des ersten Bandes, „I am Number Four“, im Oktober 2015 zu recherchieren begann, war ich daher etwas überrascht, dass es bei Wikipedia […]
[…] Heute erzähle ich euch den zweiten Teil der Geschichte um James Frey und seine Firma Full Fathom Five, die euch erläutern soll, warum ich die Reihe „Lorien Legacies“ abbrechen werde. Den ersten Teil der Geschichte findet ihr HIER. Nachdem ihr gestern bereits erfahren habt, dass Frey einst ein gefeierter Autor war, der sogar Oprah Winfrey mit seinem Buch „A Million Little Pieces“ nachts wachhielt, dann aber als Lügner entlarvt wurde, führe ich euch heute in eine Epoche seines Lebens ein, die von unkonventionellen Ideen geprägt war. Heute beschäftigen wir uns mit der Gründung von Full Fathom Five und der Entstehung des ersten Romans der „Lorien Legacies“, „I am Number Four“. […]
[…] der Geschichte HIER. Gestern habe ich euch erzählt, dass der erste Band der „Lorien Legacies“, „I am Number Four“, ein Gemeinschaftsprojekt von James Frey und Jobie Hughes war, das ihnen einen Deal mit […]